Die Stadt Hungen hat ein kleines Gewerbegebiet am westlichen Stadtrand, wo Aldi einen Supermarkt errichten möchte. Unterstützt wird das Vorhaben nicht nur vom Gewerbeverein und einem Baustoffhandel, einem Computerfachmarkt, einem Baumarkt und einem Metzger, die dort allesamt ansässig sind. Sogar Rewe, das einen Supermarkt auf dem unmittelbaren Nachbargrundstück betreibt, befürwortet eine Erlaubnis für Aldi. Albert Nies, der Betreiber des Rewe-Marktes, sieht Vorteile einer Aldi-Ansiedlung in der häufigen Frequenz, mit der Kunden Aldi aufsuchen.
Die Geschäftsführerin des Baustoffhandels Mühl erklärt ihr Unverständnis mit der Ablehnung des Regierungspräsidiums Gießen: „Die Infrastruktur ist da, ein Investor ist da, die IHK und die Nachbarstädte haben keine Einwände.“ Der Regierungspräsident begründet seine Ablehnung damit, daß ein weiterer Supermarkt am Stadtrand die Kaufkraft in der Innenstadt schwächen würde wegen 27-prozentiger Kaufkraftüberschreitung.
Kopfschütteln bereitet, daß das Regierungspräsidium eine angebotene Mediation kategorisch ablehnt. Anstatt den Versuch zu unternehmen, gemeinsam eine Lösung zu finden, streiten die Parteien nun vor dem Verwaltungsgericht.
Quelle: Gießener Allgemeine
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