„Microsoft & Yahoo: Wo waren die Mediatoren? Sie helfen Ländern und Paaren. Wieso nicht auch im Geschäftsleben?“, fragte kürzlich David A. Hoffman, ein Rechtsanwalt und Mediator, der Mediation an der Harvard Law School unterrichtet. In seinem Beitrag weist er darauf hin, daß sich die Vorstandsvorsitzenden von Microsoft und Yahoo Anfang Mai getroffen hatten, letztlich aber ohne zu einer Einigung zu kommen. Microsofts Angebot von US$ 33 pro Aktie und Yahoos Erwartung von US$ 37 läge gar nicht so weit auseinander. Käme ein Deal zustande, würde es beiden Seiten helfen. Doch ein Scheitern kurz vor einer Einigung sei keine Seltenheit und würden die Beteiligten oft unheimlich viel Geld kosten.
Mediation zur Erreichung eines Geschäftsabschlusses würde (in den USA) schon seit Jahren angewandt, um Tarifabkommen zu schließen oder Sackgassen bei Vertragsverhandlungen im Profisport zu überwinden. Der Wert eines Mediators sei seine neutrale und unabhängige Perspektive, mit der er im Falle einer zuweilen barschen Kommunikation als Puffer agieren, die zugrunde liegenden Interessen der Medianten verdeutlichen und außerdem sicherstellen könne, daß sämtliche Optionen eines Vertragsschlusses bedacht würden.
Scheitern Deals, würden sie oftmals an einem anderen Ort, etwa vor Gericht, ausgetragen. So müsse sich Yahoo bereits gegen Klagen von Aktionären wehren, die über die Ausschlagung von Microsofts Angebot enttäuscht seien. Hoffman ist der Ansicht, daß selbst wenn es keinen Platz für eine Übereinkunft zwischen Microsoft und Yahoo gegeben habe, die Einschaltung eines Mediators andere Manager dazu gebracht hätte, in ähnlich gelagerten Fällen ein Mediationsverfahren zumindest in Betracht zu ziehen.
Quelle mit dem ausführlichen Artikel: Christian Science Monitor
Die einigen sich noch. Das ist alles nur Säbelrasseln … :-)
By: Martin Seibert on 25. Mai 2008
at 18:50