In der Gemeinde Dromersheim streiten sich verschiedene Interessengruppen darüber, wie ein Neubaugebiet verkehrstechnisch angeschlossen werden soll. Die einen fordern einen direkten Anschluß an die B41, wofür u.a. ein Kreisel gebaut werden müßte. Andere kommen zu dem Schluß, daß es zu wenige Anwohner gibt und prognostizieren auch nur einen geringen Zuwachs. Daher stünden die erforderlichen Kosten in keinem Verhältnis. Es ist auch die Rede von einem Schutzwall gegen Lärm, der allerdings auf die Eigentümer der Grundstücke umgelegt werde. So streiten SPD, FDP und Grüne auf der einen und CDU und FWG (Freie Wähler Gemeinschaft) auf der anderen Seite. Es gibt auch Anwohner angrenzender Wohngebiete, die einen Anstieg des Verkehrsaufkommens und damit der Lärmbelästigung fürchten.
Zur Beilegung des Streits wurde eine Mediation genehmigt und durchgeführt. Man wollte „Konflikte versachlichen, Argumente austauschen, Kompromisse finden.“ An den fünf Sitzungen nahmen insgesamt rund 20 Interessenvertreter teil. Am Ende kam aber keine gemeinsame Lösung zustande. Daher nahm die Politik das Heft wieder in die Hand, und die Koalition aus CDU und FWG setzte sich aufgrund ihrer Mehrheit durch. Die Teilnehmer der Mediation sind enttäuscht.
Die Erfolgsquoten bei der Mediation sind mehr als vielversprechend. Deshalb lohnt sich in vielen Fällen ein Versuch der gütlichen Einigung. Dennoch darf nicht darüber hinweggetäuscht werden, daß ein Mediationsverfahren auch scheitern kann. Es ist Aufgabe der Mediatoren, dies den Medianten am Anfang bewußt zu machen. Aber auch mit diesem Wissen wird im Falle eines Scheiterns die Enttäuschung am Ende meistens groß sein, weil man sich mehr erhofft und während des Verfahrens auch an die Lösungsfindung geglaubt hat.
Quelle: Main Rheiner (Verlagsgruppe Rhein Main)
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